Endlich hatte ich meine Lebenspartnerin, eine ausgesprochene „Katzenfrau“ davon überzeugt, dass wir bei uns einen Hund im „Rudel“ aufnehmen sollten. Wir sind zwar beide 100% berufstätig, doch ich wusste, an meinem neuen Arbeitsplatz würde ein gut erzogener Vierbeiner kein Problem darstellen. Aus heutiger Sicht waren wir in Sachen Hund ziemlich naiv……

Über folgende Kriterien waren wir uns wenigstens einig; es soll ein Weibchen sein, kein Welpe, sie soll aus einem Tierheim kommen und möglichst katzenverträglich sein, da zu der Zeit noch unser alter Hauskater Chong bei uns lebte. Also durchstöberten wir das Internet, fanden auch schon bald diese Aufnahme und verliebten uns natürlich gleich in dieses treuherzig dreinblickende Hundemädchen. Sofort wurde ein Termin mit der Tierheimleiterin vereinbart und am darauf folgenden Samstag fuhren wir auch schon ins Tierheim. Alle Hunde im Tierheim haben uns freudig begrüsst, nur unsere auserwählte Hundedame Namens Roxy zeigte praktisch null Interesse an uns. Alles andere fand sie viel spannender als diese komischen Zweibeiner, die sie entzückt beobachteten. Habe ich schon erwähnt wie naiv wir waren? Eben darum, oder trotzdem entschlossen wir uns Roxy bei uns aufzunehmen.

Mit dem Tierheim waren wir uns bald einig und wir vereinbarten den Tag der Übergabe auf den 30.03.2005.Natürlich haben wir die Zeit bis zum Einzug von Roxy fleissig genutzt mit dem Einkaufen von allen möglichen und unmöglichen Utensilien für den Hund. Beschlossene Sache war, dass Roxy umgetauft wird. Mittlerweile hatte sie nämlich vom Tierheim den Namen Mara erhalten und den fanden wir auch nicht wirklich besser…..im Gegenteil! Nach einigem Suchen und diskutieren einigten wir uns auf Chica. Der Besuch einer Hundeschule, bereits ab der ersten Woche, war für meine Partnerin ein absolutes Muss da wir ja Beide keine Erfahrung mit der Erziehung eines Hundes hatten. Eine Hundeschule zu finden, die sofort das richtige Kursangebot hatte war gar nicht so einfach. Wieder Dank Internet und zusätzlich einigen Telefongesprächen, haben wir eine Hundeschule in Birsfelden gefunden die am Samstagnachmittag einen Junghunde-Kurs im Angebot hatte. O.k. auch das war also aufgegleist…….. Jetzt konnte Chica kommen.

Bald nach ihrer Ankunft haben wir dann gemerkt, dass unsere junge Dame im zarten Alter von sechs Monaten nichts, aber auch gar nichts konnte. Nicht mal stubenrein war sie!

Wir „Neohündeler“ hatten natürlich genau so wenig eine Ahnung und das machte die Sache auch nicht einfacher. Das war Stress pur. Einziger Vorteil in diesem Chaos, in den ersten zwei Monaten hat jeder von uns ca. 3kg abgespeckt….ausser Chica natürlich, die hat das Ganze nicht so erschüttert wie uns Zweibeiner. Leider waren uns die „Freizeit-Hündeler“ von Birsfelden keine grosse Hilfe und wir waren bald wieder auf der Suche nach einer kompetenteren Hundeschule. Überall haben wir nachgefragt und der Leidensdruck wurde immer grösser. Dann endlich quasi die Erlösung. Auf anraten von einigen Personen mit Hundeerfahrung bekamen wir den Tipp uns in der Hundeschule Fit for Fun zu melden. Nach der ersten Lektion wussten wir, endlich sind wir am richtigen Ort gelandet.

Dank der guten Hilfestellung von Simone Stäubli und der Hartnäckigkeit von Bea, die mit Chica das Hundetraining bis heute regelmässig besucht, kam die ganze Sache langsam ins Rollen. In kleinen Schritten, dazwischen gab’s auch immer mal wieder Rückschritte, wurde aus einem unkontrollierbaren Pelzwirbelwind eine alltagstaugliche und anständige Hundedame. Auch jetzt, nach mittlerweilen sechs Jahren, klappt nicht immer alles perfekt aber Chica wickelt uns mit so einem, auch heute noch jugendlich verspieltem Charme und treuherzigen Blick, um den Finger, dass man ihr gar nie lange böse sein kann. Bea entwickelte sich zu einer ehrgeizigen Hündelerin, die Ihr Wissen im Umgang mit Hunden in diversen Kursen und Seminaren erweiterte. So können wir Heute das Zusammensein mit unserer Fellnase richtig geniessen.